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Windstärke

Wind ist eine unsichtbare Kraft, die unser Leben beeinflusst. Es kann erfrischend sein, aber auch zerstörerisch, je nachdem, wie stark es weht. Windstärken sind ein wichtiger Faktor, der die Intensität des Windes beschreibt. In diesem Artikel finden Sie viele Hintergrundinformationen, von der Definition über die Messung bis hin zu den Auswirkungen auf unsere Umgebung.

Viele unserer Fahnen, Flaggen und Präsentationssysteme sind bis Windstärke 8 einsatzbereit

  • Fahnen sollten bei einem Unwetter eingeholt werden
  • Ab Windstärke 8 oder Windgeschwindigkeiten von 60 km/h kann es zu Beschädigungen kommen
  • Beachflags und mobile Fahnenmasten eignen sich meist nur bis Windstärke 4
  • Rollups können Windstärke 8 standhalten
  • Die Windstärke wird nach Beaufort in 13 Stärkebereichen gemessen
  • 1946 wurde die Skala auf 18 Stufen erweitert
  • Die Skala startet bei 0 Bft und bezeichnet völlige Windstille
  • 12 Bft beschreibt einen Orkan mit Windgeschwindigkeiten von über 118 km/h
  • leichte Brisen können Blätter und Gräser bewegen
  • stärkere Winde können Zweige und Bäume brechen lassen
  • Stürme verursachen bisweilen sogar Zerstörungen an Gebäuden
  • Windstärke ist ein wichtiger Bestandteil der Wettervorhersage

Was sind Windstärken?

Dieser Abschnitt erklärt, was Sie unter Windstärken verstehen können und wie sie gemessen werden. Zudem stellen wir die häufigste Methode zur Messung vor, die Beaufort-Skala.

Windstärken sind eine Skala, die verwendet wird, um die Stärke des Windes zu beschreiben. Sie werden normalerweise nach der Beaufortskala gemessen, die 13 Stufen umfasst, die von der Windstille bis zu orkanartigen Winden reichen. Als Einheit das Kürzel “bft”, was für den Namen “Beaufort” steht. Die Skala widerum ist benannt nach dem britischen Admiral Sir Francis Beaufort, der sie im Jahr 1805 entwickelte. Je höher die Windstärke auf der Beaufort-Skala, desto stärker sind die Auswirkungen des Windes.

Eine Einführung

Die Beaufortskala ist eine Methode zur Bestimmung der Windstärke, die seit dem frühen 19. Jahrhundert verwendet wird. Sie wurde von dem englischen Admiral Sir Francis Beaufort entwickelt und basiert auf der Beobachtung von Auswirkungen des Windes auf die Umgebung, wie Wellenhöhe, Schaumbildung und Bewegung von Bäumen und Zweigen. Ursprünglich umfasste die Skala nur 13 Stufen, später wurde sie auf 17 Stufen erweitert. Die World Meteorological Organization reduzierte 1970 die erweiterte Skala wieder auf die 12-Teile, allerdings wird die 18-teilige Skala weiterhin verwendet. Vorwiegend in Taiwan und dem chinesischen Festland, Teile, die häufiger von Hurrikans heimgesucht werden. Zudem wird sie oft in Verbindung mit meteorologischen Messungen verwendet.1

Schaum im Wasser entsteht durch das Vermischen von Luft und Wasser, wobei winzige Luftbläschen gebildet werden, die im Wasser verteilt sind. Wenn diese Luftbläschen an die Oberfläche des Wassers steigen, sammeln sie sich dort und bilden einen Schaumteppich. Je stärker der Wind und die erzeugte Strömungen, desto mehr Luft wird in das Wasser eingebracht.

  • Bei 3 Beaufort treten lediglich vereinzelte weiße Schaumköpfe auf,
  • bei 7 Beaufort beginnt sich der Schaum in Windrichtung zu legen und
  • bei 9 Beaufort besitzen die Wellenberge bereits dichte Schaumstreifen
  • Ist die See weiß durch Schaum wurden 10 bft erreicht und
  • bei 11 Beaufort werden Wellenkämme zu Schaum zerblasen

Wie funktioniert die Beaufortskala?

Die Beaufortskala teilt die Windstärke in bis zu 17 Stufen ein, von “Windstille” bis “Super-Hurrikan/Taifun”. Jede Stufe wird durch bestimmte Auswirkungen des Windes auf die Umgebung beschrieben, wie beispielsweise die Höhe von Wellen oder die Bewegung von Bäumen. Die Skala kann auf verschiedene Weise verwendet werden. Meist werden Messungen der Windgeschwindigkeit mit anderen meteorologischen Daten kombiniert.

Die Auswirkungen

schematischer Vergleich: Darstellung der Beaufort-Stufen und Windgeschwindigkeit in Knoten | Bild steht unter CCL und darf lizenzfrei, kostenlos sowie gewerblich genutzt werden

Die verschiedenen Stufen der Beaufortskala haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Umgebung. Bei Windstärke 1 (0-1 Knoten) gibt es kaum merkliche Bewegungen der Blätter und Zweige, während bei Windstärke 17 (über 64 Knoten) schwere Verwüstungen auftreten können. Dazwischen gibt es viele weitere Stufen, die je nach Situation unterschiedliche Auswirkungen haben können. In Wetterkarten wird die prognostizierte Intensivität durch kleine Flaggen dargestellt, die die Windgeschwindigkeit in Knoten repräsentieren. Dabei symbolisiert ein Dreieck 50 Knoten, ein langer Strich 10 Knoten und ein kurzer Strich 5 Knoten. Wenn Sie alle Symbole zusammenzählen, ergibt sich die Gesamtgeschwindigkeit. In diesem Fall würde das abgebildete Flaggen-Symbol also für eine Windgeschwindigkeit von 65 Knoten stehen. Die Beaufortskala basiert auf einer ähnlichen Systematisch, ist allerdings nicht gänzlich kompatibel.

Die Verwendung in der Seefahrt und Luftfahrt

Die Beaufortskala wird seit ihrer Entstehung vor allem in der Seefahrt verwendet, damit die Auswirkungen von Wind und Wetter auf das Schiff und die Navigation besser eingeschätzt werden. Ähnlich verhält es sich in Luftfahrt, denn hier ist die Flugbahn der Fluggeräte ebenfalls von äußeren Einflüssen abhängig..

Der Unterschied zur Windgeschwindigkeit

Die Windgeschwindigkeit wird vornehmlich von Seglern in Knoten angegeben. Um die Windstärke in Beaufort zu erlangen, gilt die “Formel”: Windgeschwindigkeit in Knoten plus fünf geteilt durch fünf. Demnach ergeben 10 Knoten 10 + 5 = 15 /5 = 3 Beaufort.2

Windstärke (bft) = (Windgeschwindigkeit kn + 5) / 5

Knoten als Einheit für die Geschwindigkeit von Schiffen

Ein Knoten entspricht einer Geschwindigkeit von einer Seemeile pro Stunde. Eine Seemeile ist eine Längeneinheit, die auf See verwendet wird und etwa 1,85 Kilometer entspricht.

Die Angabe dabei bezieht sich auf den Handwerksberufe der Seiler. Da die Seefahrt eine lange Geschichte besitzt und Seile hierbei ein wichtiger Bestandteil waren, hat sich der Knoten als Einheit für die Geschwindigkeitsmessung auf See etabliert. Die Geschwindigkeit eines Schiffes wurde früher mithilfe eines Logbuchs gemessen, das ein Seil mit einem daran befestigten Holzstück und einem Sanduhrmechanismus enthielt. Das Seil wurde über Bord geworfen und die Zeit wurde gemessen, die das Holzstück benötigte, um von der einen Seite des Schiffes zur anderen zu gelangen. Anhand dieser Messung konnte die Geschwindigkeit des Schiffes berechnet werden. Heutzutage werden Geschwindigkeitsmessungen auf See mithilfe von GPS und anderen elektronischen Instrumenten durchgeführt, aber der Knoten als Einheit für Geschwindigkeit ist nach wie vor weit verbreitet.

Um Knoten in Meter pro Sekunde umzurechnen, genügt das Teilen durch 2.

Meter pro Sekunde = Knoten / 2

Somit entsprechen 10 Meter pro Sekunde 20 Knoten und diese 20 Knoten entsprechen 5 Beaufort. In Kilometer pro Stunde sind dies übrigens 36 km/h. Die Formel hierzu lautet: km/h = m/s x 3,6. Selbstverständlich können Knoten auch direkt in Kilometer pro Stunde umgerechnet werden. Die Fausformel hierzu besagt: Mal zwei, minus 10 Prozent: 20 Knoten * 2 entsprechen 40, davon werden 10 % abgezogen, was die erwähnten 36 km/h entsprechen.

Kilometer pro Stunde = (Knoten * 2) – 10 %

Wind entsteht durch eine Bewegung der Luft in der Atmosphäre

Diese Bewegung wird durch die Sonne und die Erdrotation angetrieben. Die Sonnenstrahlen erwärmen die Erdoberfläche und die Luft darüber, wodurch die Luftmoleküle anfangen zu schwingen und sich auszudehnen. Da warme Luft leichter ist als kalte Luft, steigt sie auf und kühlt in höheren Lagen ab. Die kühle Luft sinkt wieder ab und bildet ein Luftmassensystem.

Durch die Erdrotation wird die Luftbewegung in eine scheinbar gekrümmte Bahn abgelenkt, was als Corioliskraft bezeichnet wird. Dadurch entstehen unterschiedliche Luftdruckgebiete, die durch Windströmungen ausgeglichen werden. Luft strömt von hohen zu niedrigen Luftdruckgebieten und bewegt sich entlang von Druckgradienten. Je größer der Unterschied zwischen den Luftdruckgebieten ist, desto stärker bläst der Wind.

Neben diesen natürlichen Faktoren können auch künstliche Einflüsse wie Gebäude und Landschaftsformen die Entstehung von Wind beeinflussen. Gebäude oder Berge brechen die Luftmassen, wodurch sie in unterschiedliche Richtungen wehen.

Knoten, Meter pro Sekunde, Kilometer pro Stunde

Knoten (kn) Meter pro Sekunde (m/s) Kilometer pro Stunde (km/h)
1 0,514 1,852
5 2,572 9,26
10 5,144 18,52
20 10,288 37,04
30 15,432 55,56
40 20,576 74,08
50 25,720 92,60

Im Fall der Rückrechnung, von km/h in Knoten ist die Faustformel, die Geschwindigkeit in km/h durch 2 zu teilen. Das ergibt ungefähr die Geschwindigkeit in Knoten. Genau müssten Sie durch 1,852 teilen.

Windfahnen können Windrichtung angeben

Symbole können komplexe Zusammenhänge darstellen. Neben der Windgeschwindigkeit, die mittels Dreieck und der Größe der Striche dargestellt wird, kann die Ausrichtung des Pfeils die Richtung des Windes anzeigen. In Beispiel werden 11 Bft dargestellt beziehungsweise 55 Knoten. Die Windfahne steht unter einer Creative Commons Lizenz und darf lizenzfrei, kostenlos und gewerblich genutzt werden.

Bis zu welcher Windstärke …

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  • Segeln: 1 bis 7 Bft | Hängt maßgeblich vom Boot, den eigenen Fertigkeiten und der persönlichen Motivation ab. 1-2 Bft werden benötigt und Anfänger lernen bei etwa 5 bis 10 Knoten am besten, da das Boot eine reibungslose Fortbewegung aufweist und die Segelschüler eine klare Sicht auf die Geschehnisse haben, wenn sie das Steuerruder bedienen und die Segel justieren. Fortgeschrittene segeln auf Jollen und Yachten bis zu 6 – 7 Bft. Ab Windgeschwindigkeiten von circa 45 Knoten wird es gefährlich.3
  • Surfen: 2 bis 6 Bft | Zum Windsurfen sind Windgeschwindigkeiten von 5 bis 15 Knoten, also 8 bis 25 km/h ideal.4 Beim “Wing-Surfen” sind je nach Foil 11 bis 25 Knoten empfehlenswert.5 Mit einem Foilboard kann ab 3 Beaufort kiten, Anfänger im Kitesurfen sollten bei Winden zwischen 14 und 21 Knoten starten. Erfahrene Kitesurfer mit anspruchsvollen Ambitionen wagen sich bei Windgeschwindigkeiten von über 27 Knoten auf das Wasser.6
  • Modellflug: 2 bis 6 Bft | Flugmodelle lassen sich bei Winden unter 20 km/h entspannt fliegen. Erfahrene Piloten, insbesondere mit großen Modellen steuern ihre Geräte bis etwa 50 km/h.7
  • Flugdrachen: 3 – 6 Bft | Bei Geschwindigkeiten unter 10 km/h können nur Indoor- oder Ultraleichtdrachen in die Luft steigen. Ab Windstärke 7 erfordert das Drachensteigen bereits körperliche Anstrengung. 8 bft ist eine Herausforderung nur für erfahrene Enthusiasten, und darüber hinaus birgt es Gefahren.8
  • Motorboot-Fahren bis 4 Bft | Bereits der Winddruck eines leichten Windes wird beim Anlegemanöver des Motorboots als störend empfunden. Ab einem mäßigen Wind sollte der sichere Hafen angesteuert werden.9
  • Beim Fahrrad- und Motorradfahren ab 5 Bft insbesondere auf Seutenbwinde achten, da sich diese negativ auf das Fahrverhalten auswirken.
  • Hüpfburgen: bis 6 Bft | Weht der Wind kräftiger als 38 km/h, sollte der Betrieb eingestellt werden.10
  • Schifffahrten ab 6 bis 12 Bft gefährlich | Linienschifffahrten werden ab 6 Bft eingestellt11 | Schiffe bleiben bei 8 Beaufort im Hafen 12 | Kreuzfahrtschiffe können auch bei Windgeschwindigkeiten von über 120 Stundenkilometern nicht kentern, angenehm ist die Fahrt allerdings nicht13
  • Versicherungen: ab 8 Bft | Weht der Wind mindestens steif oder stürmisch, übernehmen die meisten Versicherungen die verursachten Schäden.14
  • Windräder schalten sich ab 10 Bft ab | Die Windturbine erfasst die Windgeschwindigkeit automatisch und schaltet sich selbstständig ab, sobald diese etwa 25 m/s erreicht.15
  • Flugzeuge landen bis 12 Bft | Aber dieses Szenario ist von der Windrichtung abhängig. Ab 60 Knoten kommt der Betrieb von Flughäfen zum Erliegen.16
  1. 650 km/h (Jetstream in Japan 1970)
  2. etwa 500 km/h (Tornado in Okahoma 1999)
  3. 408 km/h (Zyklon Olivia auf den Barrow Islands Australien im Jahr 1996)
  4. 372 km/h (höchste mittlere Windgeschwindigkeit im 10-Minuten-Mittel 1934 am Mt. Washington)17
  5. 335 km/ (Windböe auf der Zugspitze 1995 in 2975 Meter Höhe)
  6. 216 km/h (Windböe drückte 1976 Fenster auf dem Fichtelberg ein)

Das Wetter auf dem Fichtelberg brachte 1976 eine beeindruckende Erfahrung, als eine Windböe mit unglaublichen 216 km/h ein Fenster eindrückte. Der Grund für diesen Sturm war der legendäre Capella-Orkan, einer der heftigsten Orkane des 20. Jahrhunderts. Die Winde dieses Orkans führten auch zu Sturmfluten in Norddeutschland.

Die höchste Windgeschwindigkeit in Deutschland und sogar in ganz Europa wurde 1985 auf der Zugspitze erfasst, wo bei 2.975 Metern Höhe ein Wert von 335 km/h gemessen wurde. Dies verdeutlicht, dass in der Höhe, also in der sogenannten „freien Atmosphäre“, der Wind generell schneller weht als am Boden. Dies liegt vor allem daran, dass in Bodennähe mehr Reibung herrscht. Über Japan wurden 1970 in den Jetstreams – sehr schnellen Luftströmungen in der freien Atmosphäre – sogar Geschwindigkeiten von bis zu 650 km/h registriert!

Natürlich dürfen bei dieser Betrachtung auch Zyklone und Tornados nicht fehlen. So wurde 1996 im tropischen Zyklon Olivia auf Barrow Island in Westaustralien eine Windböe von 408 km/h gemessen.

Noch eindrucksvoller war ein Tornado in Oklahoma (USA) im Jahr 1999, bei dem mithilfe eines Doppler-Radars eine Windgeschwindigkeit von 496 ± 33 km/h erfasst wurde. Solche Geschwindigkeiten sind kaum vorstellbar!18

Die Beaufortskala im Detail

Etwa aller 10 km/h erhöht sich die Einheit der Windstärke um 1 bft. Zu Beginn sind die Abstände geringer. Bis zur 3. Stufe 3 umfasst der Abstand etwa 5 km/h, ab Stufe 12 beträgt die Differenz bereits 15 km/h.

Windstärke 0

Wimpel hängt schlaff nach unten | Symbol Windstärke 0

Mit der Windstärke 0 wird die Windstille beschrieben. Es weht kein Wind. Die Luft ist vollkommen ruhig und es gibt keinerlei Bewegung von Blättern oder Gegenständen. Das Meer ist spiegelglatt und es gibt keine Wellen. Komplette Windstille tritt selten auf und wird oft als angenehm empfunden, da die Luft stillsteht und die Temperatur angenehm ist. Allerdings kann sie auch zu Problemen führen, wenn zum Beispiel Segelboote nicht mehr vorankommen oder wenn in geschlossenen Räumen die Luft steht und es stickig wird.

  • 0 Beaufort-Stärke B (Bft)
  • 0-1 Knoten (kn)
  • 0-0,2 Meter pro Sekunde (m/s)
  • 0-1 Kilometer pro Stunde (km/h)

Windstärke 1

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 01

Jetzt weht eine leichte Brise. Dabei bewegt sich der Wind mit einer Geschwindigkeit von 1,8 bis 3,3 Metern pro Sekunde (6,5 bis 11,9 Kilometer pro Stunde). Die Auswirkungen auf die Natur sind minimal, Blätter und Gräser bewegen sich leicht, aber der Rauch steigt senkrecht auf. Auf See bilden sich kleine, kurze Wellen mit einer Höhe von bis zu 30 Zentimetern. In der Luftfahrt hat Windstärke 1 praktisch keine Auswirkungen auf Flugzeuge.

  • 1 Bft
  • 1-3 kn
  • 0,3-1,5 m/s
  • 1-5 km/h

Windstärke 2

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 02

Der Luftstrom weht schwach, Blätter an den Bäumen und Sträuchern bewegen sicht etwas. Man spürt den Wind im Gesicht und die Haare werden leicht bewegt. Windböen sind selten und fallen nicht besonders stark aus. Auf Seen bilden sich kleine Wellen, die jedoch keine Schaumkronen aufweisen. Die Geschwindigkeit des Windes beträgt zwischen 6 und 12 Kilometern pro Stunde.

  • 2 Bft
  • 4-6 kn
  • 1,6-3,3 m/s
  • 6-11 km/h

Windstärke 3

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 03

Von einem mäßigen Wind wird gesprochen, wenn er sich mit Geschwindigkeit von 7 bis 10 Metern pro Sekunde bewegt. Jetzt bewegen sich Äste von Bäumen und größere Blätter und Papier können vom Boden aufgewirbelt werden. Segelboote sind in der Lage, bei diesem Wind zu segeln, jedoch erfordert dies ein gewisses Maß an Erfahrung und Können. Windstärke 3 kann auch bereits zu leichten Wellen auf dem Wasser führen. Der Schaum ist überwiegend glasig, nur vereinzelte kleine Schaumköpfe.

  • 3 Bft
  • 7-10 kn
  • 3,4-5,4 m/s
  • 12-19 km/h

Windstärke 4

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 04

Weht der Wind mit einer Geschwindigkeit von 28 bis 33 Knoten (ca. 50-61 km/h), gilt er als kräftige Brise. Die Auswirkungen auf die Umgebung werden deutlicher sichtbar. Bäume bewegen sich stark, es kommt zu vereinzelten Windgeräuschen und es bilden sich kleine Wellen auf Gewässern. Auch Fahnen beginnen sich bereits stark zu bewegen und der Wind kann bereits spürbar sein. Die meisten Menschen empfinden den Luftzug noch als angenehm und nicht besonders beeinträchtigend. Allerdings steigt die Konzentration von Pollen in der Luft an.

  • 4 Bft
  • 11-15 kn
  • 5,5-7,9 m/s
  • 20-28 km/h

Windstärke 5

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 05

Eine frische Brise bringt bereits spürbare Auswirkungen mit sich. Der Wind weht nun mit Geschwindigkeiten zwischen 29 und 38 km/h. Bäume beginnen zu schwanken und es können erste kleinere Äste abbrechen. Auf dem Wasser bilden sich kurze Wellen, weiße Schaumköpfe und vereinzelt Gischt. Auch beim Segeln kann es schwieriger werden, da das Boot deutlich stärker vom Wind und den Wellen beeinflusst wird. In der Luft werden leichte Gegenstände wie Papier oder Blätter vom Wind mitgerissen. Der Pollenflug ist am aktivsten.

  • 5 Bft
  • 16-21 kn
  • 8,0-10,7 m/s
  • 29-38 km/h

Windstärke 6

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 05

Starker Wind, der mit einer Geschwindigkeit von 39 bis 49 km/h weht. In diesem Fall können Bäume in Bewegung geraten, Äste abbrechen und lose Gegenstände wie Plakate oder Schilder herumgewirbelt werden. Das Autofahren kann ebenfalls schwieriger werden, da starke Seitenwinde das Fahrverhalten beeinträchtigen können. Auf See treten schon höhere Wellen auf, die für kleinere Boote gefährlich werden können.

  • 6 Bft
  • 22-27 kn
  • 10,8-13,8 m/s
  • 39-49 km/h

Windstärke 7

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 07

Windstärke 7 wird als “steife Brise” bezeichnet und ist gekennzeichnet durch eine Windgeschwindigkeit von 50 bis 61 km/h. In diesem Fall sind bereits Äste in Bewegung und es kann unangenehm sein, gegen den Wind zu laufen oder zu radeln. Zudem kann es schwieriger werden, Gegenstände wie Regenschirme oder Mülltonnen zu halten oder zu transportieren. Kleine Segelboote können Schwierigkeiten haben, gegen den Wind zu kreuzen, während größere Schiffe noch relativ stabil bleiben. Schaum kann sich in Streifen in die Windrichtung legen. Insbesondere in höheren Lagen kann es zu Problemen bei der Stabilität von Gebäuden kommen.

  • 7 Bft
  • 28-33 kn
  • 13,9-17,1 m/s
  • 50-61 km/h

Windstärke 8

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 08

Hat der Wind eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 62 bis 74 km/h, wird er als stürmischer Wind bezeichnet. Böen können bis zu 88 km/h erreichen. Zu diesem Zeitpunkt sind Bäume in Bewegung, kleinere Äste brechen ab, es können Dachziegel und lose Gegenstände herunterfallen. Auch das Fahren von Fahrzeugen kann schwierig werden, da der Wind unkontrollierte Bewegungen verursachen kann. Für Schifffahrtsrouten kann es notwendig sein, die Pläne anzupassen, da die See unruhig wird und Wellen bis zu vier Metern Höhe erreichen können.

  • 8 Bft
  • 34-40 kn
  • 17,2-20,7 m/s
  • 62-74 km/h

Windstärke 9

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 09

Ab Windstärke 9 wird von einem starken Sturm gesprochen. Die Windgeschwindigkeit beträgt zwischen 75 und 88 km/h. Dabei werden große Äste von Bäumen abgerissen und es können Schäden an Gebäuden entstehen. Auch das Autofahren kann schwierig werden, da es zu starken Seitenwinden kommen kann. Zudem werden hohe Wellenberge auf See erzeugt. Dichte Schaumstreifen bilden sich in WindrIchtung, die Gischt kann die Sicht beeinträchtigen und das “Rollen” der See beginnt.

  • 9 Bft
  • 41-47 kn
  • 20,8-24,4 m/s
  • 75-88 km/h

Windstärke 10

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 10

Bei einem schweren Sturm erreicht der Wind Geschwindigkeiten von 89 bis 102 km/h gekennzeichnet. In diesem Stadium können Bäume entwurzelt und schwere Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen verursacht werden. Es ist auch möglich, dass Fahrzeuge von der Straße abkommen oder umgeworfen werden. Die See wird durch große Wellen und Schaumkämme aufgewühlt, und es kann zu gefährlichen Bedingungen für kleine Boote kommen. In der Luftfahrt können Flüge gestrichen oder umgeleitet werden, und die Landungen und Starts werden schwieriger und riskanter.

  • 10 Bft
  • 48-55 kn
  • 24,5-28,4 m/s
  • 89-102 km/h

Windstärke 11

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 11

Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit bei einem orkanartigen Sturm beträgt liegt bei 110 km/h. Orkanböen können Geschwindigkeiten von über 130 km/h erreichen. Es kann zu erheblichen Schäden an Gebäuden, Bäumen und Infrastruktur kommen. Auch der Verkehr kann stark beeinträchtigt werden. Orkane treten in Mitteleuropa eher selten auf, sind aber in Küstengebieten oder Gebirgen häufiger anzutreffen. Es wird dringend empfohlen, bei Orkanwarnungen zu Hause zu bleiben und sich nicht im Freien aufzuhalten. Wellenberge türmen sich auf und die Kanten der Kämme werden zu Gischt verblasen.

  • 11 Bft
  • 56-63 kn
  • 28,5-32,6 m/s
  • 103-117 km/h

Windstärke 12

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 12

Die höchste Stufe der Beaufort-Skala endet mit 12 – dem Orkan. Sie beginnt ab einer Windgeschwindigkeit von 118 km/h und kann bis zu 185 km/h erreichen. Orkanböen sind sehr gefährlich und können schwere Schäden anrichten, insbesondere an Gebäuden, Bäumen und Stromleitungen. Auch der Verkehr kann stark beeinträchtigt werden, da Brücken gesperrt werden können und Züge ausfallen. Es wird dringend empfohlen, bei einem Orkan in geschlossenen Räumen zu bleiben und sich von Fenstern und Außenwänden fernzuhalten.

  • 12 Bft
  • 64-71 kn
  • 32,7-36,9 m/s
  • 118-133 km/h

Erweiterte 18-teililge Skala

Nachdem die Beaufortskala 1935 auf der Ersten Internationalen Meteorologischen Konferenz als allgemein gültig angenommen wurde, ist es auf Beschluss der Internationalen Meteorologischen  Organisation 1946 zur Erweiterung auf 18 Stufen gekommen. Die Skala wurde erweitert, um den gestiegenen Anforderungen der modernen Technologie und der sich entwickelnden Gesellschaft gerecht zu werden. Die ursprüngliche Skala von 0 bis 12 konnte nicht alle extremen Windgeschwindigkeiten erfassen, die durch schwere Stürme und tropische Wirbelstürme verursacht werden. Die Erweiterung der Skala auf Windstärke 13 bis 17 ermöglicht es, extremere Windbedingungen zu charakterisieren und besser zu verstehen, wie sie die Umwelt und die Gesellschaft beeinflussen. Dies ist besonders wichtig für die Vorbereitung auf Naturkatastrophen und den Schutz der Menschen und der Infrastruktur.

Die Nachfolgeorganisation World Meteorological Organization reduzierte die Skala im Jahr 1970 wieder. Dennoch wird die 18-teilige Skala noch immer in Taiwan und dem chinesischen Festland genutzt.

Windstärke 13

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 03
Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 03

Außergewöhnlich starke Windgeschwindigkeit zwischen 118 und 133 km/h gehen zumeist mit schweren Schäden an Gebäuden und Infrastruktur einher. Orkanböen können Autos und Gegenstände umwerfen und Bäume entwurzeln. Auf See können Orkane zu hohen Wellen und gefährlichen Seebedingungen führen. Es ist ratsam, sich bei Vorhersagen von Orkanen auf die Warnungen von Wetterdiensten zu verlassen und sich entsprechend vorzubereiten, um Schäden an Eigentum und Verletzungen zu vermeiden.

  • 72-80 kn
  • 37,0-41,4 m/s
  • 134-149 km/h

Windstärke 14

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 03
Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 11

Wenn die warme Luft des Äquators auf kalte Polarluft trifft erreichen Orkane Geschwindigkeiten von über 150 km/h. Im Atlantik und Nordpazifik wird von Hurrikan gesprochen, in Asien meist von Taifun.

  • 81-89 kn
  • 41,5-46,1 m/s
  • 150-166 km/h

Windstärke 15

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 11
Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 11

Nach der Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala entspricht die Stärke 15 einem mäßigen Hurrikan der Stufe 2.

  • 90-99 kn
  • 46,2-50,8 m/s
  • 167-183 km/h

Windstärke 16

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 11
Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 12

Erreicht der Hurrikan die Stufe 3 entspricht die Windstärke etwa Stufe 16.

  • 100-108 kn
  • 50,9-56,1 m/s
  • 184-202 km/h

Windstärke 17

Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 12
Wimpel im Wind | Symbol Windstärke 12

In der höchsten Stufe erreichen die Super-Hurrikan beziehungsweise Super-Taifun genannten Wetterextreme Geschwindigkeiten zwischen 202 und 220 km/h. Liegt die Geschwindigkeit darüber, wird der Präfix “Super” durch “Hyper” ausgetauscht.

  • ≧109 kn
  • ≧ 56,2 m/s
  • ≧ 202 km/h

Beaufortskala als Tabelle

Immer häufiger erreichen Orkane Windgeschwindigkeiten von deutlich über 130 km/h. Im November 2023 wurden Windböen des Tiefs Ciarán von über 200 Kilometern in der Stunde gemessen. Wellen erreichten eine Höhe von 21 Metern. Um diese Wetterphänomene einheitlich beschreiben zu können, umfasst unser tabellarische Vergleich 18 Bft-Stufen sowie jeweils die passende Umrechnung in Knoten, Metern pro Sekunde sowie Kilometern in der Stunde. Somit finden Sie alle wichtigen Umrechnungen übersichtlich in einer Tabelle. Die Namen der einzelnen Stufen sind international nicht einheitlich, wodurch die Bezeichnungen insbesondere dem besseren Verständnis dienen.

Windstärken im Vergleich

wdt_ID Bft Symbol Knoten Symbol m/s km/h Bezeichnung
1 0 0-1 0-0,2 0-1 Windstille
2 1 1-3 0,3-1,5 1-5 Schwachwind
3 2 4-6 1,6-3,3 6-11 Leichter Wind
4 3 7-10 3,4-5,4 12-19 Schwacher Wind
5 4 11-15 5,5-7,9 20-28 Mäßiger Wind
6 5 16-21 8,0-10,7 29-38 Frischer Wind
7 6 22-27 10,8-13,8 39-49 Starker Wind
8 7 28-33 13,9-17,1 50-61 Steifer Wind
9 8 34-40 17,2-20,7 62-74 Stürmischer Wind
10 9 41-47 20,8-24,4 75-88 Sturm
11 10 48-55 24,5-28,4 89-102 Schwerer Sturm
12 11 56-63 28,5-32,6 103-117 Orkanartiger Sturm
13 12 64-71 32,7-36,9 118-133 Orkan
14 13 72-80 37,0-41,4 134-149 Super-Orkan
15 14 81-89 41,5-46,1 150-166 Hurrikan/Taifun
16 15 90-99 46,2-50,8 167-183 mäßiger Hurrikan (Stufe 2)
17 16 100-108 50,9-56,1 184-202 Hurrikan (Stufe 3)
18 17 ≧109 ≧ 56,2 ≧ 202 Super-Hurrikan/Super-Taifun
Bft Symbol Knoten Symbol m/s km/h Bezeichnung

Folgende fünf Bezeichnungen sind gängig, wenn sich allgemein über die Windstärke unterhalten wird:

  • Brise: Leichter Wind, der angenehm und erfrischend ist.
  • Lüftchen: Ein schwacher Wind, der Blätter leicht bewegen kann.
  • Wind: Ein mäßiger bis starker Wind, der deutlich spürbar ist und Zweige bewegen kann.
  • Sturm: Ein sehr starker Wind mit deutlichen Auswirkungen auf die Umgebung, wie z.B. bewegende Äste bis hin zu umgestürzten Bäumen oder Beschädigungen an Gebäuden.
  • Orkan: Ein extrem starker Wind mit potenziell katastrophalen Auswirkungen, der oft zu erheblichen Schäden führt.

Die Saffir-Simpson-Skala im Detail

Da sich die erweiterte Beaufort-Skala nicht flächendeckend durchsetzte, wird seit 1972 zusätzlich die siebenteilige Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala angewandt. Teile dieser Begrifflichkeit verwenden wir als Bezeichnung der höheren Stufen innerhalb der Windstärkentabelle. Ein Hurrikan ist ein tropischer Wirbelsturm, der über warmem Ozeanwasser entsteht und enorme Windgeschwindigkeiten sowie heftige Niederschläge mit sich bringt. Der Begriff “Hurrikan” wird vor allem im Atlantischen Ozean und im nordöstlichen Pazifik verwendet. In anderen Regionen werden ähnliche Stürme als Taifune oder Zyklone bezeichnet. Ebenso kommt es zur begrifflichen Überschneidung mit einem Orkan. Dieser weht mit Geschwindigkeiten zwischen 118 und 133 Stundenkilometern und befindet sich daher bereits in der ersten Kategorie der Hurrikan-Skala.

Ein Hurrikan durchläuft verschiedene Intensitätsstufen, die von der Kategorie 1 bis zur Kategorie 5 reichen, wobei Kategorie 5 die höchste Intensität mit den stärksten Winden darstellt. Die Skala wurde 2012 etwas angepasst.

Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala

Stufe Knoten m/s km/h
Tropisches Tief ≤ 33 ≤ 17 ≤ 62
Tropischer Sturm 34 - 63 18 - 32 63 - 118
Kategorie 1 64 -82 33 - 42 119 - 153
Kategorie 2 83 - 95 43 - 49 154 -177
Kategorie 3 96 - 112 50 - 58 178 -208
Kategorie 4 113 - 136 59 - 70 209 -251
Kategorie 5 ≥ 137 ≥ 71 ≥ 252

Theodore Fujita veröffentliche 1971 seine nach ihm benannte Tornado-Skala mit den Abstufungen F0 bis F12. Die Skala dient dazu, die Intensität von Tornados zu klassifizieren und die Einschätzung der möglichen Gefährdung für betroffene Gebiete zu erleichtern. Ein Tornado der Stufe 5 erreicht dabei 419 bis 512 Kilometer in der Stunde und für schwere Verwüstungen sorgen, indem asphaltierte Straßen vom Boden “gesaugt” werden. Tornados höherer Stufen wurden noch nicht offiziell beobachtet und entsprechen derzeit theoretischen Werten.

Ein Tornado ist eine schmale, rotierende Luftwirbelerscheinung, die von einer Gewitterwolke zum Boden reicht. Dieser Sturm zeichnet sich durch seine zerstörerischen Kräfte aus, die durch extrem starke Winde verursacht werden. Tornados können verschiedene Schäden verursachen, wie das Abknicken von Bäumen, das Abdecken von Dächern, das Umwerfen von Fahrzeugen und das Zerstören von Gebäuden. Sie treten oft im Zusammenhang mit Gewittern auf und sind weltweit, besonders in den USA in der sogenannten “Tornado Alley”, verbreitet.

Wie können Sie sich auf unterschiedliche Windstärken vorbereiten?

Bei Geschwindigkeiten bis 40 km/h sind in der Regel keine besonderen Vorbereitungen notwendig. Es ist jedoch ratsam, bei Windstärke 4 und 5 alle Gegenstände im Freien zu sichern, die durch den Wind weggetragen werden könnten, wie zum Beispiel Gartenmöbel oder Pflanztöpfe. Die meisten Fahnen flattern in diesem Fall angenehm.

Ab 6 Bft sollten lose Gegenstände wie Mülltonnen, Schilder oder Fahrräder, die im Freien stehen, unbedingt in Innenräume gebracht oder anderweitig gesichert werden. Bei Sturmwarnungen ist es zudem ratsam, alle Fenster und Türen zu schließen, um Schäden durch herumfliegende Gegenstände zu vermeiden. Vergewissern Sie sich, dass die Fahnenständer ausreichend beschwert sind.

Ab der Stärke 10 ist es empfehlenswert, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten und sich von Fenstern und Außentüren fernzuhalten. Der Wind kann mit bis zu 100 km/h wehen! Informieren Sie sich über aktuelle Wetterwarnungen und Anweisungen der Behörden. In einigen Fällen kann es notwendig sein, sich in Notunterkünften zu begeben. Für den Fall eines möglichen Stromausfalls ist es sinnvoll, eine Notfallausrüstung mit Taschenlampe, Batterien, Kerzen und Streichhölzern bereitzuhalten. Auch ein Vorrat an Wasser, haltbaren Lebensmitteln und Medikamenten sollte vorhanden sein, um im Falle von Einschränkungen der Versorgung durch äußere Einflüsse gerüstet zu sein.

Wind- oder Sturmwarnungen werden von meteorologischen Diensten herausgegeben, um die Öffentlichkeit vor starkem Wind oder Sturm zu warnen. Die Grenzwerte für Wind- oder Sturmwarnungen können je nach Region und Land unterschiedlich sein.

  • In Deutschland beispielsweise werden Windwarnungen herausgegeben, wenn Windgeschwindigkeiten von 6 oder 7 Bft (also Windstärken zwischen 7 und 10) erwartet werden.
  • Sturmwarnungen werden ausgegeben, wenn mit Windgeschwindigkeiten von 8 Bft oder höher gerechnet wird.

In anderen Ländern können die Grenzwerte für Wind- oder Sturmwarnungen anders sein. Zum Beispiel gibt es in den USA verschiedene Warnstufen, die je nach Windgeschwindigkeit und anderen Faktoren festgelegt werden. Der National Weather Service (NWS) gibt Warnungen vor starkem Wind und Sturm ab, wenn Windgeschwindigkeiten von 40 Meilen pro Stunde (ca. 64 km/h) oder mehr erwartet werden. Es gibt auch eine Kategorie von “Hochwindsituationen”, die dann ausgegeben werden, wenn Windgeschwindigkeiten von mindestens 58 Meilen pro Stunde (ca. 93 km/h) erwartet werden.

Windstärke messen

Eine einfache Methode, die Sie ohne Anemometer durchführen können, ist der Flatterband-Test. Zumindest können sie damit feststellen, ob es sich um turbulenten oder kontinuierlichen Wind handelt. Hierzu befestigen Sie ein ca. 2 bis 4 Meter langes Baustellenband am Ende eines Stabes. Ein weiteres Band kann etwa einen Meter von der Spitze angebracht werden. Beobachten Sie das Verhalten der Bänder, wenn der Wind weht. Turbulenzen im Wind werden durch das unruhige Verhalten der Kunststoffbänder erkennbar, während bei gleichmäßigem Wind die Bänder ruhig in Windrichtung wehen. (Siehe: Patrick Jüttemann: klein-windkraftanlagen.com: Windmessung. Zugriff: 3. November 2023) Im Grunde genommen, haben Sie sich damit einen einfachen Windsack selbst gebaut. Für eine kontinuierliche Messung eignen sich flatternde Flaggen. Die horizontale Ausdehnung der Flagge kann Ihnen eine grobe Vorstellung von der Windstärke geben, wenn Sie diese mit bekannten Skalen vergleichen.

Je nach Windstärke und -richtung kann der Wind das Wetter durch verschiedene Mechanismen beeinflussen:

  • Luftmassenbewegungen: Wind bewegt Luftmassen von einem Ort zum anderen, was zu Temperaturänderungen und Veränderungen des Luftdrucks führen kann.
  • Wolkenbildung: Wind trägt Feuchtigkeit mit sich, die sich in Wolken kondensieren und zu Regen, Schnee oder anderen Formen von Niederschlag führen kann.
  • Sturmfluten: Wind kann auch Wellen und Sturmfluten auf See verursachen, die zu Überschwemmungen an den Küsten führen können.
  • Luftverschmutzung: Wind kann auch Luftverschmutzung von einem Ort zum anderen transportieren und somit die Luftqualität beeinflussen.

Die Windstärke wird gemessen und beschrieben, um das Wetter zu charakterisieren und vorherzusagen. Die Beaufort-Skala ist eine verbreitete Methode zur Messung der Windstärke und gibt an, wie stark der Wind weht und welche Auswirkungen er auf die Umwelt hat. Je nach Windstärke können Warnungen für extreme Wetterbedingungen wie Stürme oder Hurrikans ausgegeben werden.

Rolle von Windstärken in der Fahnenkunde

Da die vorherrschende Windkraft das Flattern von Fahnen beeinflusst und deren Wirkung erst bei entsprechender Luftbewegung zur Geltung kommt, ist diese ein entscheidender Faktor. Auch bei der Platzierung ist es wichtig, sich über die Windverhältnisse zu informieren. Je nach Intensität des Windes flattern Fahnen unterschiedlich stark, wodurch sich ihr Erscheinungsbild und ihre Wirkung verändern können. Bei leichtem Wind hängen Fahnen meist ruhig herab, während ab einer stärkeren Brise – etwa Windstärke 3 – die Bewegung beginnt, was die visuelle Präsenz deutlich erhöht. Bei stürmischen Bedingungen kann das Flattern jedoch unkontrollierbar werden, was zu Schäden oder sogar zum Abriss führen kann. Viele unserer Fahnen, Banner und Befestigungen sind bis zu einer Stärke von 7 oder 8 geeignet. Bei besonders starken Winden sollten Fahnen jedoch nicht an sehr hohen oder exponierten Stellen platziert werden, um ihre Stabilität zu gewährleisten.

Achten Sie bei der Gestaltung und Platzierung von Fahnen auf die Stärke des zu erwarteten Luftstrohmes. Gestalten Sie die Fahnen so, dass sie bei moderaten Geschwindigkeiten gut lesbar sind und sich bei Höheren nicht zu stark bewegen oder beschädigt werden.

Innerhalb der Fahnenkunde (Heraldik) existieren bestimmte Regeln und Vorschriften zur Platzierung und Gestaltung von Fahnen bei offiziellen Anlässen wie nationalen Feiertagen oder militärischen Zeremonien. Hierbei wird auch die Windstärke berücksichtigt, um sicherzustellen, dass die Fahnen angemessen platziert und respektvoll behandelt werden.

Exkurs: Winddruck & Windlast

Der Winddruck beschreibt die Kraft, die der Wind auf eine Fläche ausübt. Hat damit direkten Einfluss darauf, wie Fahnen oder Segel sich verhalten und wie effektiv sie genutzt werden können. Bei Fahnen ist der Winddruck entscheidend dafür, wie stark sie flattern und damit auch, wie gut sie sichtbar sind. Bei mäßigem Wind ist der Druck optimal, damit Fahnen gut wehen und ihre Werbebotschaften deutlich zur Geltung kommen. Bei zu starkem Wind kann der Druck allerdings dazu führen, dass Fahnen unkontrolliert flattern, beschädigt werden oder sogar abreißen. Daher ist es wichtig, Fahnenmaterial und Befestigungen auf die zu erwartenden Windverhältnisse abzustimmen, um Stabilität und Langlebigkeit zu gewährleisten.
Windlast beschreibt die gesamte Kraft, die der Wind auf eine Struktur ausübt. Die Last stellt daher eine entscheidende Größe dar, wenn es um die Stabilität und Sicherheit von Objekten im Freien geht.

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von DIN-Normen, die sich mit der Berechnung und dem Umgang von Windlasten befassen. Eine besonders relevante Norm ist die DIN EN 1991-1-4, die sich mit den Einwirkungen von Wind auf Bauwerke beschäftigt. Diese Norm legt fest, wie Windlasten berechnet werden müssen, um die Sicherheit und Stabilität von Gebäuden und anderen Strukturen zu gewährleisten. Andere Normen legen fest welche Materialien für den Bau von Fahnenmasten, Zelten oder ähnlichen Konstruktionen geeignet sind. Diese Vorgaben beziehen sich auf die Zugfestigkeit, Biegefestigkeit und Witterungsbeständigkeit der Materialien.

  1. Wikipedia: Beaufortskala. Zugriff: 02.03.2023 ↩︎
  2. Siehe Blauwasser.de: Umrechnung Windstärke, Windgeschwindigkeit. Zugriff: 28.03.2023 ↩︎
  3. Thomas Stepan: auf Segelplanet.de: Bei welchem Wind am besten Segeln? ↩︎
  4. Stokedzone.surf: Windsurfen lernen ↩︎
  5. Meerdavon.com: Wing Foil Sport ↩︎
  6. kiteworldwide.com: Wie viel Wind brauche ich zum Kitesurfen (lernen)? ↩︎
  7. FMC-Hochwald.de: Flugwetter ↩︎
  8. Lenkdrachen-24.de: Windstärke-Tabelle ↩︎
  9. Mobo-Fahrschule ↩︎
  10. LB-Huepfburgen.de ↩︎
  11. Nordkurier.de ↩︎
  12. Seenotretter.de ↩︎
  13. Travelbook.de ↩︎
  14. DA-Direkt.de ↩︎
  15. Green-Planet-Ernergy.de ↩︎
  16. Airliners.de ↩︎
  17. Mondorf-wetter.de ↩︎
  18. Deutsche Meteorologische Gesellschaft: Rekord – Wind. Zugriff am 1. Oktober 2024) ↩︎