
Signaletik ist ein wichtiger Teil unseres täglichen Lebens, der es uns ermöglicht, Informationen und Anweisungen effektiv und schnell zu verstehen. Es bezieht sich auf das Studium und die Anwendung von Zeichen, Symbolen und Schildern, um Informationen und Anweisungen zu kommunizieren. Dabei sind Aspekte der Gestaltung und Platzierung von Signalen gleichbedeutend wichtig. In einer Weise, die sie für den Betrachter leicht verständlich und nutzbar sind. Die Signaletik wird hauptsächlich innerhalb der Architektur und im Straßenbereich sowie zur Produktkennzeichnung und Sicherheit verwendet.
Der Begriff „Signaletik“ stammt aus dem Französischen und leitet sich von „signalétique“ ab. Es handelt sich hierbei um eine Ableitung des Wortes „signal“ (Signal) im Sinne von einem Zeichen oder einer Markierung, das bestimmte Informationen vermitteln soll.
Der zweite Teil „étik“ bedeutet „Etikette“ und bezieht sich im Kontext auf die Regeln und Vorschriften, die visuelle Kommunikation gelten. Sie stellt durch die Verwendung von Zeichen, Symbolen und Farben sicher, dass die Verwendung von Signalleitsystemen einheitlich und verständlich ist und so für eine einfache Orientierung im Raum sorgt.
Die bewusste Nutzung von Farben, Schriftarten, Materialien und räumlichen Gegebenheiten werden mit einem sinnstiffteten Design verbunden. Sinnvoll angewandte Signaletik gliedert sich in drei zentrale Funktionen.
- Orientierung (z. B. durch Pläne oder Übersichten),
- Wegweisung (mit Pfeilen oder Richtungsanzeigen) und
- Identifikation (Kennzeichnung oder Markierung von Orten).
Geschichte und Entwicklung der Signaletik
Die Geschichte der Signaletik geht bis in die Antike zurück, als Menschen begannen, Informationen auf Papyrusrollen oder Tafeln zu schreiben. In ägyptischen Tempeln wurden Hieroglyphen verwendet, um religiöse Geschichten und Anweisungen zu übermitteln. Mit der Entwicklung der Schifffahrt und Handel begannen Seeleute, Signale wie Flaggen und Lichter zu verwenden, um auf See miteinander zu kommunizieren.
Mit der Errichtung von Glockentürmen in Kirchen und Klöstern übertrugen die Menschen im Mittelalter Informationen und Anweisungen mittels Glockenschläge. Mit der Industrialisierung und dem wachsenden Bedarf an Effizienz und Organisation entwickelte sich die Signaletik zu einer wichtigen Disziplin. Besonders aufgrund der fortschreitenden Entwicklung innerhalb der Drucktechnologie im 19. Jahrhundert und der zunehmenden Mobilität der Menschen. Straßenschilder und Wegweiser wurden eingeführt, um den Verkehr zu regulieren und Reisenden den Weg zu weisen. Auch im Bahnverkehr wurden Signale und Schilder eingesetzt, um den Zugverkehr sicher und effizient zu steuern.
Ein wichtiger Wegbereiter war Max Burchartz der 1927 ein Farbleitsystem für das Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen entwickelte. Mittels wandgroßen Farbfeldern führte das System durch das Haus, wobei jede Etage einer anderen Farbe zugeordnet wurde. Die Arbeit gilt als erstes angewandtes Beispiel von Signalethik in einem öffentlichen Gebäude. Ausgeführt wurden die handwerklichen Arbeiten von seinem Schüler Anton Stankowski. Dieser erweiterte das System mit „Stankogrammen“ und 1961 mit dreidimensionalen Objekten wie Stelen, Ziffern und Schildern.1 „Führen, Finden, Fliehen“ entwickelte sich zum Motto vieler Architekten und rückte das Auffinden von Fluchtwegen innerhalb von verwinkelten Gebäudekomplexen in den Fokus der Arbeiten.
Heute ist die Signaletik ein wichtiger Teil unseres täglichen Lebens. Auf den Straßen und innerhalb der Architektur begegnen wir jeden Tag einzelnen Teilbereichen und spezifische Produktkennzeichnungen erhöhen die persönliche Sicherheit. Internationale Standards und Regulierungen werden eingesetzt, um ein einheitliches Verständnis von Signalen zu gewährleisten, und neue Technologien, wie LED-Beleuchtung und reflektierende Materialien, ermöglichen es, Signale auch in schlechten Lichtverhältnissen sichtbar zu machen.
Insgesamt hat die Signaletik im Laufe der Geschichte eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Informationen und Anweisungen gespielt und ist heute unverzichtbar für die Effizienz und Sicherheit in vielen Bereichen unseres täglichen Lebens.
Nachhaltigkeit und Umweltauswirkungen von Signaletiksystemen
Bei der Planung und Implementierung von Orientierungssystemen werden immer häufiger auch deren Umweltauswirkungen berücksichtigt:
- Materialauswahl: Materialien, die bei der Herstellung von Schildern und Wegweisern verwendet werden, besitzen einen direkten Einfluss auf die Umwelt. Um die Umweltbelastung zu verringern, werden Materialien bevorzugt, die langlebig, recyclingfähig und biologisch abbaubar sind.
- Energieeffizienz: Elektronische Schilder und Wegweiser verbrauchen Strom und tragen so zur Energieverschwendung bei. Die Wahl sollte daher energieeffizienter Systeme berücksichtigen, damit der CO₂-Ausstoß minimiert wird.
- Montageprozesse: Der Prozess der Montage von Signaletiksystemen, insbesondere bei großen Gebäuden, kann zu Abfall, Lärm und Luftverschmutzung führen.
- Verwendung von Farben und Licht: Die Verwendung von Farben und Licht im öffentlichen Raum trägt zur sogenannten Lichtverschmnutzung bei.2 Energiesparende LED-Leuchten, farbneutralen Schilder und zeitweise Deaktivierungen können den Energieverbrauch reduzieren und das Lichtverschmutzungspotential minimieren.
Umweltauswirkungen sollten bereits zur Planung und Implementierung von Orientierungssystemen berücksichtigt werden.
Designkriterien für wirksame Signaletik
Damit Signaletik effektiv geplant wird, müssen bestimmte Designkriterien berücksichtigt werden. Hierzu gehören unter anderem Kontrast, Größe und Schriftart. Die Verwendung von Technologien wie LED-Beleuchtung und reflektierenden Materialien ermöglicht, die Gestaltung der Signaletik auch in schlechten Lichtverhältnissen.
Die verwendete Typografie beispielsweise ist wichtig und die Schriften Univers und Frutiger werden weltweit in Leitsystemen und Orientierungssystemen verwendet. Ihnen wird eine hohe Lesbarkeit attestiert.
Ob in Gebäuden, Städten oder digitalen Räumen – Signaletik sorgt dafür, dass Menschen sich mühelos zurechtfinden.
Besteht Signaletik aus standardisierten Zeichen?
Ja, Signaletik besteht aus standardisierten Zeichen, die für bestimmte Funktionen oder Bereiche innerhalb eines Gebäudes oder Raumes verwendet werden. Diese standardisierten Zeichen ermöglichen eine einheitliche und leicht erkennbare Orientierung für Benutzer, unabhängig davon, wo sie sich innerhalb des Gebäudes befinden.
Die am häufigsten standardisierten Zeichen, die in der Signaletik verwendet werden, sind:
- Pfeile: Pfeile werden verwendet, um den Weg in eine bestimmte Richtung anzuzeigen.
- Schilder: Schilder stellen Informationen über bestimmte Bereiche oder Funktionen innerhalb eines Gebäudes zu bereit.
- Farben: Farben markieren Bereiche innerhalb eines Gebäudes und vermitteln dabei wichtige Informationen.
- Formen: Formen können einen schnellen Wiedererkennungswert erzeugen.
Diese standardisierten Zeichen werden oft nach international anerkannten Standards entwickelt und verwendet, um eine einheitliche Verständlichkeit und Zugänglichkeit für Benutzer auf der ganzen Welt zu gewährleisten.
Merkmale von Beschilderungen und Wegweisern
Sobald die Richtung klar ist, zeigen Pfeile, Symbole oder Farbmarkierungen, wo es langgeht. Diese Elemente führen durch Räume, Gebäude oder Außenbereiche und sorgen dafür, dass niemand unnötige Umwege gehen muss.
Um ihre Funktion als Orientierungshilfe zu erfüllen, werden Beschilderungen und Wegweiser nach spezifischen Merkmalen erstellt:
- Lesbarkeit: Beschilderungen und Wegweiser müssen schnell lesbar sein, um Benutzern eine schnelle und einfache Orientierung zu ermöglichen.
- Kontrast: Die Verwendung von Farbkontrasten kann dazu beitragen, dass die Beschilderungen und Wegweiser besser sichtbar sind.
- Größe: Die Größe der Schilder und Wegweiser sollte ausreichend groß sein, um von Benutzern leicht erkannt zu werden, insbesondere aus größerer Entfernung.
- Symbolik: Die Verwendung von eindeutigen und leicht erkennbaren Symbolen trägt dazu bei, dass die Beschilderungen und Wegweiser besser verstanden werden.
- Lage: Die Platzierung der Schilder und Wegweiser sollte so gewählt werden, dass sie für Benutzer leicht zugänglich und sichtbar sind.
- Übereinstimmung: Die Schilder und Wegweiser sollten einheitlich gestaltet sein, um eine einheitliche Verständlichkeit und Orientierung zu gewährleisten.
- Aktualität: Die Informationen auf den Schildern und Wegweisern sollten aktualisiert und korrekt sein, um Benutzern eine genaue Orientierung zu ermöglichen.
Bodenleitsysteme helfen bei der Orientierung!
Piktogramme innerhalb der Architektur
Ein Piktogramm ist ein vereinfachtes Symbol, welches eine bestimmte Information veranschaulicht. Jedem Zeichen wird dabei eine eindeutige Bedeutung zuteil. Die Verwendung von Piktogrammen ermöglicht es, komplexe Informationen schnell und einfach zu verstehen, ohne dass viel Text gelesen werden muss. Insbesondere in Bereichen wie Verkehr, Sicherheit und Architektur werden Anweisungen zügig übertragen.
Piktogramme sind einfache und intuitiv verständliche Symbole, die durch die Verwendung von Formen, Farben und Schatten eine klare Bedeutung vermitteln.
In der Signaletik werden Piktogramme häufig verwendet, um Benutzern Informationen zu vermitteln, die nicht leicht mit Worten beschrieben werden können, wie z.B. Toiletten, Treppen, Aufzüge, Feuerausgänge, Verbotsschilder usw. Ein gutes Piktogramm sollte einfach, intuitiv und konsistent gestaltet sein, um eine einheitliche Verständlichkeit und Orientierung zu gewährleisten.
Piktogramme sollten einfach und intuitiv verständlich sein, um ihre Funktion als Informations- und Orientierungshilfen zu erfüllen. Es ist wichtig, dass Piktogramme konsistent und einheitlich gestaltet sind, um eine einheitliche Verständlichkeit und Orientierung zu gewährleisten. Darüber hinaus sollten Piktogramme sichtbar platziert sein, um Benutzern eine effektive Orientierung zu ermöglichen.

Die „visuellen Abkürzungen“ für oft genutze Inhalte und Funktionen stellen grafisch abstahierte Aktionen und Themen dar. Piktogramme und Icons sind kleine, intuitive Illustrationen, die Informationen auf einen Blick vermitteln. Nutzer können ihre Bedeutung meist sofort erfassen. Symbole hingegen sind nicht immer selbsterklärend – ihre Bedeutung muss erst erlernt werden. (Quelle)
- Icons = meist digital und funktional (z. B. App-Icons | Lupe in Programmen)
- Symbole = haben oft eine tiefere oder kulturelle Bedeutung (Herz)
- Piktogramme = international verständliche Zeichen für Orientierung (Notausgang-Schild)
Icons
Icons sind kleine, vereinfachte Darstellungen, die meist digitale Anwendungen oder Benutzeroberflächen unterstützen. Sie sind oft stilisiert und besitzen eine eher abstrakte Bedeutung. Ein Beispiel wäre das Mülleimer-Icon in einem Computerprogramm, das für „Löschen“ steht. Icons sind also eher Teil der digitalen Welt und interaktiv gedacht.
Symbole
Symbole haben eine tiefere, oft kulturell oder historisch geprägte Bedeutung. Sie sind nicht immer sofort verständlich, weil sie erlernt werden müssen. Ein gutes Beispiel ist das „@“-Zeichen für E-Mail oder das Herz als Symbol für Liebe. Symbole sind vieldeutig und können je nach Kontext unterschiedliche Assoziationen hervorrufen.
Bestimmte Icons und Symbole haben sich als feste visuelle Codes etabliert und sind in vielen Kontexten sofort verständlich. Ein Pfeil signalisiert eine Weiterleitung oder Richtung, während die Lupe als klassisches Icon für die Suchfunktion steht. Solche Zeichen sind gelernt und erleichtern die Orientierung, weil sie überall ähnlich verwendet werden.
Piktogramme
Piktogramme sind die universellste Form der visuellen Kommunikation. Sie sind stark vereinfacht, ohne unnötige Details, damit sie unabhängig von Sprache oder Kultur verständlich sind. Ein klassisches Beispiel ist das Notausgang-Piktogramm mit der rennenden Figur und dem Pfeil. In der Signaletik spielen Piktogramme eine zentrale Rolle, weil sie sofort und ohne Worte Orientierung bieten.
Orientierung im Digitalen (Design)
Die Kunst, mit Farben, Formen und Symbolen ein Ortientierungssystem zu erschaffen, soll den Nutzer durch allerlei verwinkelte Systeme führen. Die Agenda 2030 der Nachhaltigkeitsziele (SDG) nutzt dieses Prinzip auf globaler Ebene: Die 17 unterschiedlichen Ziele grenzen sich durch Farben und Symbole voneinander ab, wodurch ein hoher Wiedererkennungswert entsteht. Ziel 13 ist grün – weil Klimaschutz mit unserer Umwelt zu tun hat. Ziel 1 ist rot – weil Armut eine brennende, drängende Herausforderung ist. Blau steht für Wasser und Frieden, wirkt beruhigend und kraftvoll. Violett hingegen ist würde- und anspruchsvoll fordernd. Diese Farben wurden bewusst so gewählt, dass sie kulturell möglichst universell verständlich sind – und gleichzeitig individuell einprägsam bleiben.3
- Signaletik bedeutet Orientierung: Jede Farbe steht für ein Thema. Sie führt uns – visuell, intuitiv, unmittelbar. Wer das SDG-Rad sieht, erkennt: Hier geht es nicht um Einzelinteressen, sondern um ein universelles System, das zusammenhängt, das uns alle betrifft.
- Signaletik schafft Wiedererkennung – und Verbindlichkeit: Diese Farblogik erzeugt Klarheit. Sie nimmt dem Abstrakten das Nebulöse. Sie sagt: Das ist dein Ziel. Du kannst es erkennen. Du kannst es erreichen.
- Signaletik verknüpft Wissen mit Handlung: Wer ein Symbol versteht, kann es weitertragen. Wer ein Farbsystem erkennt, kann es anwenden – im Unternehmen, in der Schule, in der Stadtentwicklung. Die Farben werden zu einer gemeinsamen Sprache, einer stillen, aber kraftvollen Übereinkunft.

Übersicht der SDG-Farben mit ihren offiziellen Pantone- und HEX-Codes
Ziel | Thema | Farbe | Pantone | HEX |
---|---|---|---|---|
1 | Keine Armut | Rot | 186 C | #E5243B |
2 | Kein Hunger | Gelbgrün | 376 C | #DDA63A |
3 | Gesundheit und Wohlergehen | Grün | 355 C | #4C9F38 |
4 | Hochwertige Bildung | Weinrot | 485 C | #C5192D |
5 | Geschlechtergleichstellung | Rosa | 7415 C | #FF3A21 |
6 | Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen | Hellblau | 2995 C | #26BDE2 |
7 | Bezahlbare und saubere Energie | Gelb | 7406 C | #FCC30B |
8 | Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum | Burgunder | 201 C | #A21942 |
9 | Industrie, Innovation und Infrastruktur | Orange | 1655 C | #FD6925 |
10 | Weniger Ungleichheiten | Violett | 513 C | #DD1367 |
11 | Nachhaltige Städte und Gemeinden | Ocker | 7406 C | #FD9D24 |
12 | Nachhaltige/r Konsum und Produktion | Goldbraun | 7555 C | #BF8B2E |
13 | Maßnahmen zum Klimaschutz | Dunkelgrün | 362 C | #3F7E44 |
14 | Leben unter Wasser | Blau | 7455 C | #0A97D9 |
15 | Leben an Land | Waldgrün | 362 C | #56C02B |
16 | Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen | Dunkelblau | 7687 C | #00689D |
17 | Partnerschaften zur Erreichung der Ziele | Marineblau | 7687 C | #19486A |
Wer die Farbwerte in andere Systeme umrechnen möchte, dem sei ein Farbwerte-Konverter empfohlen.
Signaletik in der Architektur
Benutzer von Gebäuden und öffentlichen Räumen sollen mit Systemen der Signaletik Informationen und Anweisungen erhalten, damit sie sich zurechtzufinden und ihre Umgebung optimal nutzen. Ein wichtiger Aspekt der Signaletik in der Architektur ist es, eine klare und einheitliche visuelle Sprache zu entwickeln, die für Benutzer leicht verständlich ist. Hierbei können bestimmte Zeichen, Farben und Formen festgelegt werden, die bestimmte Funktionen oder Informationen vermitteln.
Was macht gut verständliche Signaletik zur Orientierung im Raum aus?
Hier geht es darum, einen Überblick zu schaffen. Karten, Pläne oder Verzeichnisse helfen dabei, die Umgebung zu erfassen und sich eine Route zum Ziel zu überlegen.
Eine verständliche Signaletik zur Orientierung im Raum trägt wesentlich dazu bei, Benutzern von Gebäuden und öffentlichen Räumen eine einfache und effektive Orientierung zu ermöglichen und ihnen ein angenehmes und sicheres Nutzungserlebnis zu bieten.
Die Form folgt der Funktion
Designleitsatz aus dem Produktdesign und der Architektur
- Klarheit und Einfachheit: Eine Signaletik sollte einfach und verständlich sein, ohne unnötige Informationen oder Ablenkungen. Hierbei kann es hilfreich sein, eine klare visuelle Hierarchie zu entwickeln und bestimmte Zeichen, Farben und Formen für bestimmte Funktionen oder Informationen zu verwenden.
- Konsistenz: Die eingesetzten Darstellungen müssen einheitlich und konsistent sein, um Benutzer nicht zu verwirren.
- Sichtbarkeit: Schilder und Wegweiser müssen an geeigneten Stellen platziert und ausreichend beleuchtet werden, damit sie dem Benutzer helfen.
- Ansprechbarkeit: Eine verständliche Signaletik sollte die Aufmerksamkeit von Benutzern auf sich ziehen und schnell verstanden werden können.
- Relevanz: Wichtige Informationen müssen bereitgestellt werden, damit Benutzer effektiv informiert werden.
Paul Mijksenaar, ein niederländischer Grafiker, hat durch seine Arbeit im Bereich der Signaletik einen Meilenstein gesetzt. Er entwarf effektive Leitsysteme für renommierte Flughäfen wie John F. Kennedy International in New York und Schiphol in Amsterdam. In der Umsetzung seiner Projekte legte Mijksenaar Wert darauf, dass die Form der Funktion folgt. Seine Leitsysteme sind gestaltet, um einen Zweck zu erfüllen, nicht um als Kunstobjekte bewundert zu werden. Mijksenaar bewertet den Erfolg seiner Projekte an ihrer Fähigkeit, Menschen sicher und schnell zu ihrem Ziel zu führen.4
In welchen Räumen und Gebäuden wird Signaletik als Orientierungssystem für mehr Sicherheit eingesetzt?
Architekten entwickeln Konzepte zur Signaletik bereits innerhalb der Planung eines Gebäudes.
„Überall, wo auch Menschen verkehren, die ein Gebäude oder eine Gebäudeanlage nur einmalig oder erstmals betreten und sich dort ohne Hilfe nur langsam oder beschwerlich zurechtfinden, wird auf den Einsatz von Signaletik zurückgegriffen.“
Architektvergleich.ch
- Krankenhäuser: Patienten, Besucher und Mitarbeitern erhalten eine sichere Orientierung innerhalb des Gebäudes
- Flughäfen: In Flughäfen sorgt Signaletik für Sicherheit und Orientierung von Passagieren und Mitarbeitern.
- Bahnhöfe: Eine sichere Orientierung und Zugang zu Bahnsteigen und anderen wichtigen Bereichen des Bahnhofs wird ermöglicht.
- Einkaufszentren: Besucher sollen zügig die gewünschten Läden finden und sich einfach orientieren.
- Schulen und Universitäten: Die Markierung von wichtigen Räumen und die Wegstrecke dorthin wird markiert.
- Stadien und Arenen: Fans uns Besucher sollen schnell zu ihren Sitzplätzen und anderen wichtigen Bereichen des Stadions gelangen.
Beispiel Gesundheitsbauten: Diakonissenkrankenhaus Leipzig
Mehrere Bodenkennzeichnungen führen die Patienten und Besucher zu den gewünschten Fachabteilungen. An den Wänden zeigen farbige Pfeile samt Beschriftung die Richtung an. Die Beschriftung auf dem Fußboden führt mit gestrichelten Linien zum Ziel. Zusätzlich wurden die farbigen Designs mit Text versehen, damit das Leitsystem eindeutig funktioniert. Ein markanter Aufkleber weist den Besucher auf die Verwendung der Striche am Boden hin.



Welche Leitsysteme gibt es?
„Eine Ansammlung von „Eine Ansammlung von Wegweisern ist noch kein Leitsystem, weil hierbei meist kein sinnvolles Konzept dahintersteckt.“
Online-Redaktion, Forum Verlag Herkert GmbH
Eingeteilt werden Leitsysteme beispielsweise über deren Wahrnehmung und Verwendungszweck.
- Klassische Leitsysteme, wie Schilder, Pfeile und Übersichtstafeln
- Zeichenbasierte Systeme, vermitteln mittels bekannter Piktogramme und Symbole eine Orientierung
- Eine schriftorientierte Leitung wird verwendet, wenn komplexe Inhalte vermittelt werden
- Taktile Systeme, werden häufig nach DIN 32984 als „Bodenindikatoren im öffentlichen Raum“ realisiert
- Akustische Leitsysteme, vermitteln Informationen mittels akustischen Kontrasten oder elektrischen Wegmarkierungen
Identifikation
Am Ziel angekommen, braucht es klare Kennzeichnungen: Raumnummern, Türschilder oder andere Markierungen, die eindeutig machen, dass man richtig ist.
Nachdem Besucher auf den richtigen Weg geführt wurden, müssen sie erkennen, dass sie am Ziel angekommen sind. Orte, Räume oder Funktionen müssen klar gekennzeichnet werden, damit es keine Unsicherheiten gibt. Nachdem Sie sich mühsam durch ein Gebäude navigiert haben und vor der vermeintlichen Zieltür stehen, muss diese erwartungsgemäß beschriftet sein. Ist dies nicht gegeben, führt dies für Verwirrung, Unsicherheit oder einer Mikroenttäuschung. (Quelle) Eine klare, gut gestaltete Identifikation gibt hingegen ein Gefühl von Orientierung und Sicherheit. Sie bestätigt: Hier bin ich richtig! Dafür sorgen beispielsweise:
- Raum- und Türschilder: Ob Büroräume, Hotelzimmer oder Behandlungsräume in einer Klinik – Schilder mit Nummern, Namen oder Symbolen machen klar, was sich hinter einer Tür verbirgt.
- Zonierungen und Bereichsmarkierungen: In großen Gebäuden oder Arealen helfen farbliche Markierungen oder Beschriftungen dabei, verschiedene Bereiche auseinanderzuhalten – beispielsweise Abteilungen in Krankenhäusern oder Terminalbereiche an Flughäfen.
- Namens- und Funktionsschilder: An Rezeptionen oder Büros informieren sie darüber, wer hier arbeitet oder welche Dienstleistungen angeboten werden.
- Logos und Corporate Design: Signaletik trägt auch zur Identität eines Ortes bei. Farben, Schriftarten und Materialien greifen oft das Corporate Design eines Unternehmens oder einer Institution auf und schaffen Wiedererkennung.
Der Duden ist deskriptiv, er beschreibt die verwendete Sprache.(Quelle) Und in dieser kommt Signaletik offensichtlich nicht häufig genug vor. Es sollen Synonyme wie Leitsystem, Beschilderung oder Orientierungssystem verwendet werden. Obwohl diese Wörter sicherlich dem Kern nicht immer gerecht werden. Es geht darum, Menschen durch visuelle Orientierung sicher und effizient ans Ziel zu bringen. Der Begriff „Signalisation“ hat es in den Duden geschafft und wird dort als „Ausschilderung“ oder „Beschilderung“ definiert. Signaletik wird individuell für einen bestimmten Ort entwickelt, maßgeschneidert auf dessen Anforderungen und Umgebung. Signalisation hingegen basiert auf einem standardisierten System aus Zeichen, Farben und Formen, das man vorab erlernt und das überall gleich funktioniert – unabhängig vom Standort. Deshalb sprechen wir bei Straßenschildern, Wanderwegweisern oder den Orientierungssystemen im öffentlichen Verkehr von Signalisation – und nicht von Signaletik. (Quelle)
Ein wichtiger Unterschied zur „Signalisation“ besteht darin, dass Signaletik individuell an einen bestimmten Ort angepasst wird, während Signalisation auf standardisierten Zeichen und Regeln basiert – wie etwa bei Verkehrsschildern oder Bahnhofswegweisern.
Zumindest in der Schweiz kümmern sich Signaletiker um die Signalisation komplexer Areale.5 Weiter existiert an der Hochschule der Künste Bern (HKB) ein passender Weiterbildungsstudiengang. Dieser nennt sich MAS Signaletik – Environmental Communication Design und schult Fachleute berufbegleitend in der eigenständigen Durchführung komplexer Signaletik-Projekte. Der Studiengang richtet sich an visuelle Gestalter, (Innen)Architekteninnnen, Designer sowie Fachleute aus den Bereichen Kommunikation und Kunst.6
- Bürgerforum Hans-Sachs-Haus: Das Farbleitsystem ↩︎
- Wikipedia: Lichtverschmutzung ↩︎
- UN Sustainable Development Goals Branding Guide (eng.) ↩︎
- Website von Mijksenaar ↩︎
- Schweizer Berufsberatung: Signaletiker ↩︎
- Hochschule der Künste Bern: MAS-Studiengang: Environmental Communication Design ↩︎